Freitag, 12. Juni 2009
Free Hugs
trickymaster, 01:41h
Wenn ich durch die Straßen der Großstädte laufe und die vielen Menschen an mir vorbei laufen, kommen mir viele Fragen in den Kopf. Seit ich in Städten wohne liebe ich das Stadtleben. Ich brauche immer eine Stadt um mich drumherum. Ich mag die Tatsache, dass ich von Menschen umgeben bin, die wie ich schlafen, atmen und arbeiten. Am Großartigsten ist das Leben nah an der Stadtmitte im amerikanischen auch bekannt als Downtown. Die Zahl der Menschen ist viel höher, man kann alles was man braucht zu Fuß erreichen und man verpasst so gut wie nie Festivals, da die meisten immer in der Stadtmitte stattfinden. In Deutschland kann man unter herrlichen Mietpreisen nah am Stadtkern oder sogar im Stadtkern
wohnen, in den USA ist es leider anders. Hier sind die Preise utopisch, weil immer mehr Reiche sich von der Atmosphäre angezogen fühlen. Und dann gibt es natürlich die Wolkenkratzer, in denen sich nur Firmen oder Multimillionäre oder Milliardäre eine Wohnung leisten können. Naja, zurück zum Thema.
Wer wie ich in der Stadtmitte gewohnt hat, weiß dass Abends, während und kurz nach dem Sonnenuntergang, die Stadt am schönsten ist. Menschenmengen schieben sich immer noch durch die Straßen, aber es wird deutlich ruhiger. Die Schatten werden größer und die Sonne geht in einem feurigen rot unter, dass die Gebäude in rot eintaucht. Besonders schön ist das in Manhattan zu beobachten.
Wer wie ich in der Stadtmitte gewohnt hat, weiß dass Abends, während und kurz nach dem Sonnenuntergang, die Stadt am schönsten ist. Menschenmengen schieben sich immer noch durch die Straßen, aber es wird deutlich ruhiger. Die Schatten werden größer und die Sonne geht in einem feurigen rot unter, dass die Gebäude in rot eintaucht. Besonders schön ist das in Manhattan zu beobachten.
Dann verschwindet die Sonne und die Straßen werden leerer und leerer. Man wandert durch die fast leeren Einkaufsstraßen und hört jetzt deutlicher die Straßenmusik. Manchmal hört man auch Jugendliche lachen, meistens von einer Subkultur, wie z.B. der Punks. Es sind sehr friedliche und fröhliche Menschen.
Dann wird alles wird so blau wie der Himmel, die Straßenbeleuchtung und Autolichter werden eingeschaltet, was in meinen Augen, die wohl schönste Atmosphäre kreiert (Blaue Stunde). Hier sind noch mehr Fotos
In diesen Minuten bis zur Dunkelheit gibt mir die Welt alles zurück, was sie mir am Tag genommen hat, ich mache wieder Frieden mit dieser kriegerischen Welt und mein Glaube an die Menschheit kehrt zurück.
Der Zug oder das Auto ziehen dann auf meinem Rückweg durch ein Lichtermeer, das mich immer wieder ins Staunen versetzt. Die Menschheit ist schon so weit! So weit, dass jede Nacht Millionen von Lichtern die Straßen erhellen und wir halten es für selbstverständlich. Was kommt als Nächstes?
Es gibt aber Dinge, die mich an Städten stören. Egal, wie viel mir die Stadt zurück gibt, es ist nie soviel wie ich gebe. Die Großstadt ist ein Widerspruch. Es gibt zwar viele Menschen, aber niemand spricht mit dem Anderen. Keiner hat Zeit, stehen zu bleiben und zu zuhören, keiner kümmert sich um die Seele der Stadt. Meistens leben alle aneinander vorbei und dennoch sehnen sich viele nach einer sozialen Stadt, in der fremde Menschen aufeinander zukommen und sich für lange Zeit unterhalten. Ich habe mich danach gesehnt, wusste aber nie wie man das realisieren konnte.
In der Bibel gibt es dazu die Geschichte des Turmbaus zu Babel. Manche, wie ich glauben, dass es eine Metapher für die zukünftige, also heutige Welt ist. Wie in dieser Geschichte leben Menschen in modernen Großstädten nebeneinander. es kam aber nie zur Kommunikation sondern eher zu einer Sprachverwirrung. Menschen verstanden die Probleme des/der Anderen nicht mehr und der Bau wurde abgebrochen. Wir sind bereits an dem Punkt wo die Sprachverwirrung begonnen hat. Reiche wollen Steuersenkungen zu Kosten der Armen. Sie verstehen nicht warum sie für das Wohl anderer aufkommen müssen. Arme hingegen wollen das soziale Sicherheitsnetz beibehalten, das zum Aufstieg der Reichen verholfen hat um zukünftigen Generationen die gleichen Chancen zu ermöglichen. Sprachverwirrung kann man heute also so übersetzten: Menschen reden einander vorbei, weil sie nie miteinander reden.
An dieser Stelle möchte die die großartige Kampagne "Free Hugs" vorstellen, die auf ebenfalls auf meinen Gedanken basiert. Bei Free Hugs stellen sich Menschen auf die Straße und haben Schilder in der Hand auf denen Free Hugs. Passanten können stehen bleiben und diese Leute umarmen. Der Erfinder und Gründer dieser Kampagne, Juan Mann, traf bei seinem ersten Mal auf viele Menschen, die die Umarmung brauchten um ihre Trauer zu verarbeiten. Vor allem Jugendliche in meinem Alter (18) und jünger sind bei dieser Aktion aktiv. Sie merken, wie ich, dass wir sowas wie einen Kurswechsel brauchen, dass die Kälte nicht mehr weitergehen kann sondern durch Wärme ausgetauscht werden muss. Die kalte Seele taut auf und ich hoffe es wird so weitergehen.
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renaissancerie,
Montag, 3. August 2009, 03:48
ein schönes bild von der "blauen stunde", wie ich diese zeit vor der nacht nenne.
einmal habe ich hier in berlin menschen mit den free-hugs-schildern gesehen....aber mich wollten die nicht umarmen. ich hatte das gefühl (ich wartete auf eine verabredung und beobachtete sie) sie wollten nur junge menschen umarmen.
da mir zu zeit sehr kalt ist, im menschlichen, wünschte ich mir die bewegung auch hierher....
einmal habe ich hier in berlin menschen mit den free-hugs-schildern gesehen....aber mich wollten die nicht umarmen. ich hatte das gefühl (ich wartete auf eine verabredung und beobachtete sie) sie wollten nur junge menschen umarmen.
da mir zu zeit sehr kalt ist, im menschlichen, wünschte ich mir die bewegung auch hierher....
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